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Forschungsprojekte der Philosophischen Fakultät 2017/2018

VedaWeb

Eine webbasierte Plattform für die Erforschung altindischer Texte

PD Dr. Daniel Kölligan | Institut für Linguistik

Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, LIS-Förderlinie „eResearch-Technologien“

Ausgehend vom Rigveda, einem der ältesten und wichtigsten Texte der indogermanischen Sprachfamilie, wird im Kooperationsprojekt VedaWeb des Instituts für Linguistik und des Cologne Center for eHumanities eine webbasierte Plattform für die sprachwissenschaftliche Erforschung altindischer Texte aufgebaut. Über VedaWeb sollen die Texte digital einsehbar, morphologisch und metrisch annotiert sowie nach lexikographischen und korpuslinguistischen Kriterien durchsuchbar zur Verfügung gestellt werden. Als Pilottext dient der Rigveda, der in der ältesten Sprachform des Altindischen, dem Vedischen, verfasst ist. Seine Entstehung kann auf das späte zweite Jahrtausend v. Chr. datiert werden. Mit einem Umfang größer als Homers Ilias und Odyssee zusammen stellt er eine überaus reiche Datengrundlage dar.
Ausgangspunkt des Projekts ist eine vollständige morphologische Annotation des Rigveda, die an der Universität Zürich durchgeführt und dem Projekt zur Verfügung gestellt wurde. Auf dieser Grundlage werden im Projekt verschiedene Recherche- und Analysewerkzeuge entwickelt und in die VedaWeb-Plattform integriert. Hierzu gehören eine kombinierte Suchfunktion nach linguistischen Parametern wie Lemmata, Wortformen sowie morphologischen und metrischen Informationen, eine Verknüpfung mit dem Standardwörterbuch zum
Rigveda von Hermann Grassmann (1873), die Anzeige von Übersetzungen nach Grassmann, Geldner und Griffith und Kommentaren von Oldenberg, und schließlich die Möglichkeit des Exports von annotierten Textabschnitten nach vom Nutzer gewählten Kriterien. Von zentraler Bedeutung ist die Verknüpfung des Pilottextes Rigveda mit der am CCeH angesiedelten Portalseite für Sanskritwörterbücher, den Cologne Digital Sanskrit Dictionaries (http://www.sanskrit-lexicon.uni-koeln.de). Die Wortformen werden über die jeweiligen Lemmata mit dem digital erfassten Wörterbuch von Hermann Grassmann verknüpft, so dass sowohl vom Text auf das Wörterbuch verwiesen wird als auch umgekehrt vom Wörterbuch ausgehend Textstellen aufgesucht werden können.
Perspektivisch sollen zukünftig weitere Texte wie etwa der Atharvaveda, Yajurveda und vedische Prosatexte in die VedaWeb-Plattform integriert werden. Es wird angestrebt, VedaWeb zur zentralen Anlaufstelle für die internationale Fachgemeinschaft auszubauen. Somit trägt das Projekt dazu bei, den in Köln bestehenden Schwerpunkt auf südasiatische Sprachen weiter zu stärken.



Text: Claes Neuefeind

Screenshot VedaWeb

Kontakt

Institut für Linguistik
Projektleitung: PD. Dr. Daniel Kölligan

Mitarbeiterinnen: Börge Kiss, Francisco Mondaca, Natalie Korobzow, Jakob Halfmann
Kontakt: Dr. Uta Reinöhl, PD Dr. Daniel Kölligan, Claes Neuefeind,

E-Mail uta.reinoehl(at)uni-koeln.de, d.koelligan(at)uni-koeln.de, c.neuefeind(at)uni-koeln.de


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