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Forschungsprojekte der Philosophischen Fakultät 2018/2019

CUT-Xanten, Insula 22. Foto: Stefan Pricher, AdRP

Peripheres Wohnen und Arbeiten in der Colonia Ulpia Traiana (CUT)

Prof. Dr. Eckhard Deschler-Erb | Archäologie der Römischen Provinzen

Gefördert durch die Fritz-Thyssen Stiftung

Die römische Stadt Colonia Ulpia Traiana (CUT) befindet sich auf dem Stadtgebiet des heutigen Xanten, wurde in nachantiker Zeit aber nie überbaut. Seit dem 16. Jahrhundert und verstärkt dem 19. Jahrhundert kam es zu archäologischen Forschungsarbeiten und Grabungen im Bereich der CUT, die 1973 in der Gründung des LVR-Archäologischen Parks (APX) ihren vorläufigen Höhepunkt fanden. Durch den Schutz der Bodendenkmäler bietet sich der Forschung seither eine nahezu einzigartige Gelegenheit, eine römische Stadt in den Nord-West-Provinzen mit all ihren Facetten zu erforschen. Der APX stellt damit das ideale Umfeld für angehende Archäologen*innen dar, die archäologische Feldarbeit zu erlernen sowie die bereits angeeigneten Fähigkeiten zu verbessern. In einer auf vier Jahre ausgelegten Forschungskampagne (2016-2019) des Archäologischen Instituts der Universität zu Köln wird somit zum einen eine Ausbildung zu allen Aspekten einer modernen Ausgrabung – inkl. 3-D Vermessung und 3-D Dokumentation – ermöglicht und zum anderen ein bisher noch weitgehend unbekanntes Wohnquartier der CUT (Insula 22) wissenschaftlich näher untersucht. Nachdem die ersten zwei Jahre dieses Projekts mit Eigenmitteln bestritten worden sind, wird die Grabung seit 2018 durch die Fritz-Thyssen Stiftung gefördert.
Primäres Ziel der Grabungen war ein mehrphasiger Großbau am Nordrand des antiken Quartiers aus der Colonia-Zeit (ab dem späteren 1. Jahrhundert n.Chr.), zu dem unter anderem ein umfangreich gestalteter Eingangsbereich mit Wasserbecken gehörte. Unterhalb dieser Bebauung fanden sich materialreiche Erdgruben, die Zeugnis für eine Frühphase römischer Besiedlung in Xanten ab dem frühen 1. Jahrhundert n.Chr. darstellen. Neben der Kooperation mit dem APX und seinen Wissenschaftler*innen kann für die Forschungskampagnen vor allem auf die Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Köln (Institut für Baubetrieb und Vermessung + Institut für Informatik) sowie der Integrativen und prähistorischen naturwissenschaftlichen Archäologie (IPNA) der Universität Basel-CH zurückgegriffen werden. Dies ermöglicht es zum einen, neue Wege für die vollständige dreidimensionale Erfassung einer archäologischen Ausgrabung zu entwickeln und zum anderen von Grabungsbeginn an antike Tier- und Pflanzenreste für die Auswertung und Interpretation der freigelegten Befunde mit einzubeziehen.


Text: Eckhard Deschler-Erb

Kontakt

Archäologie der römischen Provinzen
Prof. Dr. Eckhard Deschler-Erb

Weitere Mitarbeiter*innen: Stefan Pircher, Stefanie Braun, Sabrina Geiermann

E-Mail edeschle(at)uni-koeln.de


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