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Akademieprojekte

Die 1970 durch das Land NRW gegründete Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste berät als hoch renommierte Gelehrtengesellschaft die Landesregierung NRW in Fragen der Förderung von Spitzenforschung. Zu den ausgewählten ordentlichen und korrespondierenden Mitgliedern der Akademieklasse Geisteswissenschaften sowie des Jungen Kollegs zählen mit den beiden Leibniz-Preisträger*innen Professorin Storch und Professor Kablitz, Sprecher des DFG-Fachkollegium „Philosophie“ Professor Speer sowie Professor Hammerstaedt auch Hochschullehrer*innen der Philosophischen Fakultät.


Unter den auserlesenen und hoch kompetitiven Langzeitförderungen der Akademie sind dabei gleich drei Projekte sowie - mit dem Cologne-Center for eHumanities (CCeH) – zugleich die zentrale Koordinierungsstelle für die Digital Humanities der NRW-Akademie an der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln beheimatet.

 


Averroes Edition

 

Die „Averroes Edition“ ist Teil des internationalen Großprojekts der „Averrois opera“. Dieses Projekt war 1931 von der Medieval Academy of America unter der Leitung von H. A. Wolfson begonnen worden. Unter dem Titel „Averroes und die arabische, hebräische und lateinische Rezeption der aristotelischen Naturphilosophie“ hat 2016 am Thomas-Institut ein neues dreisprachiges Editionsprojekt mit einer Laufzeit von 25 Jahren die Arbeit aufgenommen. Das Editionsprogramm umfasst sämtliche bisher nicht kritisch edierten Kommentare und Abhandlungen des Averroes auf dem Feld der Naturphilosophie sowie drei naturphilosophische Kommentare Ibn Bāǧǧas (Avempace). Es wird von der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste getragen und steht unter der Schirmherrschaft der Union Académique Internationale (UAI).

Projektleitung:

Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Speer, Thomas-Institut
Prof. Dr. David Wirmer, Thomas-Institut

Webseite: averroes.uni-koeln.de

Digital Averroes Research Environment (DARE): dare.uni-koeln.de

 


Capitularia

 

Das Projekt „Capitularia” erarbeitet eine Neuedition der fränkischen Herrschererlasse („Kapitularien”), die zu den zentralen Rechtsquellen des europäischen Mittelalters gehören. Die Neuedition der Kapitularien setzt sich zum Ziel, der besonderen Überlieferungssituation dieser Quellengattung gerecht zu werden. Eine detaillierte Projektbeschreibung finden Sie hier.

Das im Rahmen des Akademienprogramms mit einer Gesamtsumme von 5,28 Millionen Euro geförderte Langzeitprojekt ist auf eine Laufzeit von 16 Jahren angelegt und wird von der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste betreut. Seit seinem Beginn 2014 wird das Projekt von Dr. Karl Ubl geleitet, der als Professor für Mittelalterliche Geschichte mit dem Schwerpunkt Früh- und Hochmittelalter an der Universität zu Köln lehrt.

Die Edition entsteht in enger Zusammenarbeit mit den Monumenta Germaniae Historica (MGH) und dem Cologne Center for eHumanities (CCeH). Kooperationspartner sind das Carolingian Canon Law Project (CCL), Lexington (Kentucky) und das Projekt „Computational Historical Semantics“ (CompHistSem), Frankfurt/Main.

Projektleitung: Prof. Dr. Karl Ubl, Department of History

Webseite: capitularia.uni-koeln.de/en

 


Kölner Papyrussammlung

 

Seit den 50er Jahren besteht am Institut für Altertumskunde der Universität zu Köln die Papyrussammlung. Gründer der Sammlung waren der damalige Direktor des Instituts, Joseph Kroll, und Reinhold Merkelbach. 1972 begann die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften, die Sammlung großzügig zu fördern. Sie stellte Finanzmittel zum Erwerb von Papyri zur Verfügung und errichtete zusammen mit der Universität zu Köln eine Arbeitsstelle. Gegenwärtiger Leiter dieser Arbeitsstelle ist Prof. Dr. Jürgen Hammerstaedt.

Die Forschungsgebiete der Arbeitsstelle sind entsprechend den hier betreuten und kontinuierlich ausgebauten Sammlungen griechischer Papyri und Münzen das griechisch-römische Ägypten sowie das antike Kleinasien in inschriftlich-numismatischer Hinsicht. Hier restaurieren, entziffern, übersetzen und kommentieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Papyri der Sammlung und arbeiten an der Erschließung von verstreut publizierten Texten. Die Ergebnisse werden in der Reihe "Papyrologica Coloniensia" veröffentlicht.

Die Kölner Papyrussammlung gehört mit den großen Sammlungen in Berlin und Heidelberg zu den bedeutendsten Einrichtungen dieser Art in Deutschland.

Projektleitung: Prof. Dr. Jürgen Hammerstaedt, Institut für Altertumskunde

Webseite: papyri.uni-koeln.de

 


Cologne Center for eHumanities

 

 

Zentrale Koordinierungsstelle Digital Humanities der Akademie

Die geisteswissenschaftliche Forschung befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Digitale Methoden und Technologien sind inzwischen Bestandteil aller Akademie-Projekte. Die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste hat daher seit 2015 dem Cologne-Center for eHumanities (CCeH), eine Einrichtung der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln, die Funktion einer „Zentralen Koordinierungsstelle Digital Humanities der NRW-Akademie“ übertragen. Das CCeH, das die Akademie bereits seit vielen Jahren bei der Digitalisierung von laufenden Akademie-Projekten unterstützt, erhält dadurch eine Vielzahl weiterer Aufgaben, die es für die Akademie, sozusagen als ihre externe DH-Abteilung, durchführt. So übernimmt das CCeH die umfassende digitale Betreuung und Beratung der Akademie und ihrer Projekte, insbesondere die Entwicklung neuer übergreifender Konzepte an der Schnittstelle von Informationstechnologien und Geisteswissenschaften, die Organisation von Maßnahmen zum Kompetenzaufbau im DH-Bereich für Mitarbeiter in den Akademie-Vorhaben sowie die Entwicklung von Konzepten zur nachhaltigen Sicherung der Forschung durch Archivierung, Sicherung und Bereitstellung der Ergebnisse. Das CCeH als zentrale Koordinierungsstelle DH berät ferner das Präsidium der Akademie in Fragen der digitalen Geisteswissenschaften auf der Ebene der Akademien-Union und handelt für die Akademie in operativen digitalen Angelegenheiten, wie z. B. der Antragstellung im Rahmen einschlägiger Fördermaßnahmen.

Das CCeH als ein auf den Feldern der Digital Humanities breit aufgestelltes und weithin anerkanntes Kompetenzzentrum erhält durch den langfristigen Kooperationsvertrag mit der Akademie die Möglichkeit, eine stabile Struktur aufzubauen, die kontinuierlich die notwendige fachliche und technische Kompetenz sowie personelle Ressourcen für die Unterstützung der geisteswissenschaftlichen Forschungsvorhaben zur Verfügung stellt. Die Akademie profitiert von der Kooperation mit einem starken Kompetenzzentrum, das die einzelnen Akademie-Projekte durch zusätzliche übergreifende methodische und technische Kompetenzen unterstützt.

Die wissenschaftliche Leitung der Zentralen Koordinierungsstelle obliegt dem Sprecher des CCeH, Professor Dr. Andreas Speer, der auch Mitglied der Akademie ist. Die Geschäftsführung der Zentralen Koordinierungsstelle liegt bei Dr. Claes Neuefeind, der die operative Leitung hat und die administrativen und organisatorischen Aufgaben koordiniert.

Webseiten:

cceh.uni-koeln.de

awk.nrw/forschungsvorhaben

 

 

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