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Forschungsprojekte der Philosophischen Fakultät 2017/2018

(Re-)Collecting Theatre History

Alice Guszalewicz als Brünhilde in Wagners Walküre, Köln 1911 (TWS Köln), Foto: Blum&Höffert, Köln

Personennetzwerke des Theaters im digitalen Raum

Prof. Dr. Peter W. Marx | Theaterwissenschaftliche Sammlung, Institut für Medienkultur und Theater

Verbundprojekt der Theaterwissenschaftlichen Sammlung (TWS) der Universität zu Köln mit dem Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin in Kooperation mit dem Cologne Center for e-Humanities (CCeH) sowie den Theatermuseen Düsseldorf und München, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Eine Theateraufführung ist das Ergebnis einer intensiven und oft monatelangen Zusammenarbeit unterschiedlichster Professionen: Akteure aus den Tätigkeitsbereichen Intendanz, Dramaturgie, Regie, Darstellung, Bühnen- und Kostümbild, Bühnentechnik und vielen weiteren bilden ein komplexes Netzwerk, das für einen begrenzten Zeitraum besteht und im organisierten Zusammenspiel eine Inszenierungsidee auf der Theaterbühne verwirklicht.
Mit ihrem neuen Forschungsprojekt (Re-)Collecting Theatre History (gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung) spürt die Theaterwissenschaftliche Sammlung (TWS) diesen vergänglichen Netzwerken im 20. Jahrhundert nach. Das Projekt zielt auf die theaterwissenschaftliche Neuperspektivierung und Resystematisierung personenbezogener Bestände in den theaterhistorischen Sammlungen der Universität zu Köln und der FU Berlin sowie ergänzend der Theatermuseen Düsseldorf und München ab. Die scheinbare ‚Zufälligkeit‘ von Lebenswegen, die sich nicht den Ordnungsbegriffen der politischen oder der Kunstgeschichte unterordnet, soll zum Ausgangspunkt genommen werden, um die sich bildenden Netzwerke ebenso zu erhellen wie die Frage von personellen und ästhetischen Kontinuitäten.

Mithilfe eines Online-Forschungsportals, das das Cologne Center for eHumanities (CCeH) der Universität zu Köln in Zusammenarbeit mit der TWS entwickelt, werden ausgewählte Personennachlässe aus den Sammlungen in Köln und Berlin sowie aus ergänzenden Beständen der Theatermuseen Düsseldorf und München im digitalen Raum (wieder) zusammengeführt. Die digitale Plattform eröffnet nicht nur Querverbindungen und Vergleichsmöglichkeiten der Bestände in den wichtigsten universitären Theatersammlungen und öffentlichen Theatermuseen in Deutschland – als solche ist sie offen und auch für zukünftige Projekte erweiterbar –, sondern sie schafft zudem ein umfangreiches Forschungsnetzwerk aus Theaterwissenschaftlichen Instituten, universitären Sammlungen und Museen.

Ziel des Projekts ist es, das Spannungsverhältnis von Biographie und Geschichte zu untersuchen, um aus den biographischen Koordinaten eine Theatergeschichte zu erzählen, die quer zu den historisch anerkannten Epochengrenzen verläuft. Auf diese Weise sollen die die Übergänge zwischen zentralen Epochen der Theater- und Kulturgeschichte der Moderne einer fachwissenschaft-
lichen Neukonfiguration unterzogen werden.

Text: Nora Probst

 

Illustration der Personennetzwerke von Theaterschaffenden aus den Nachlässen der TWS Köln, Grafische Gestaltung: Christina Vollmert | Abbildung mitte rechts: Brief von Louise Dumont an Bruno Petermann, Berlin 10.11.1898, Signatur: AU1976 (TWS Köln)

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Kontakt

Institut für Medienkultur und Theater
Prof. Dr. Peter W. Marx

Projektkoordination: Dr. Vito Pinto, Nora Probst
Mitarbeiter*innen: Andreas Mertgens, Enes Türkoglu

E-Mail nora.probst(at)uni-koeln.de


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